Tabletop Spiele als Hobby

Das Hobby’ besteht eigentlich aus mehreren Aspekten.

Neben den strategischen bzw. brettspielartigen Tabletop-Spielen, spielt das Bemalen der Figuren, der Modell- sowie Geländebau, das Studium von Regeln und Hintergrund eine grosse Rolle. Natürlich kommt auch dem Austausch mit anderen Menschen, welche das Hobby auf und neben dem Spieltisch teilen ein grosser Aspekt zu. Die wenigsten Tabletopspiele können ‘Solo’ gespielt werden. Gemeinsam macht es einfach mehr Spass!

 Aber worum geht es dann eigentlich?

Das Tabletop Spiel

Stellt euch vor, ihr könntet im Schach selber bestimmen, welche Figuren ihr spielen wollt. In Punkten gerechnet wäre ein Bauer sehr günstig und ihr könntet viele davon nehmen, aber Bauern sind schwach und zerbrechlich. Königinnen wären teurer, denn sie sind starke Figuren im Spiel.

Was würdet ihr aufs Feld führen? Und was, wenn das Feld eine richtige Landschaft mit Hügeln und Wäldern wäre?

Schon Napoleon entwickelte ein Strategiespiel mit Zinnsoldaten, um seine ausgeklügelten Taktiken mit Modellen zu testen, bevor sie auf dem Schlachtfeld ausgeführt wurden. Das Tabletop ist die spielerische Weiterentwicklung dieses ersten Strategiespiels. 1913 veröffentlichte H.G. Wells (Krieg der Welten, Die Zeitmaschine) ein Regelbuch für taktische Schlachten mit britischen Zinnfiguren mit dem Namen Little Wars und in den 80ern erlebte der ‘Krieg der Zinnfiguren‘ mit den immer verfeinerten Gusstechniken und einer boomenden Fantasy- und Science Fiction-Szene einen neuen Aufschwung.

Heute ist beinahe kein Szenario undenkbar im Tabletop. Ob historische Grossschlachten, kleine Scharmützel aus den Wirren der Geschichte, Spaghetti-Western, Fantasy oder Science Fiction. Beinahe alles kann durch eine gestaltete Modellandschaft mit Figuren und einigen Würfeln oder Karten dargestellt werden.

Die Bandbreite an möglichen Regelsystemen ist heutzutage fast unerschöpflich gross. Von einem A4-Blatt bis zu dicken Wälzern findet man alles. Spielerinnen und Spieler können heute selber entscheiden, ob sie mit ausgefeilten Regeln Turniere bestreiten wollen oder einfach nur einen gemütlichen Spieleabend verbringen, bei dem bei Tee und Keksen gemeinsam eine Geschichte gespielt wird.

Modellbau und Bemalen

Obwohl es auch Spielsysteme gibt, bei denen die Miniaturen fixfertig bemalt gekauft und gesammelt werden können, werden die allermeisten Miniaturen als 'rohe' Kunststoff- oder Zinn-Bausätze hergestellt oder 3D-gedruckt. Ein grosser und sehr kreativer Teil des Hobbies besteht darin, diese Figuren, Fahrzeuge, Raumschiffe usw. selber zusammen zu bauen und nach eigenen Vorstellungen oder nach einem historischen Vorbild zu bemalen.

Ob für die Vitrine oder den Spieltisch, die Figuren und Fahrzeuge sind immer Unikate und mit grosser Passion fertiggestellt. Nicht selten übernimmt das Malen und Basteln irgendwann den Schwerpunkt und führt zu Malern, deren Fähigkeiten im Umgang mit Farbe und Pinsel durchaus denen eines Renaissancekünstlers das Wasser reichen kann.

Auch beim Gestalten von Gelände und Spieltischen gibt es fast keine Einschränkungen. So kann das von praktikablen Spielmatten gehen, die man einfach und locker mitnehmen kann, bis zu umfangreichen Burganlagen reichen. Wie eine Modelleisenbahnalage, nur halt ohne Zug; weit entfernt vom Schachbrett mit Weissen und Schwarzen Feldern.

Und was gibt es Schöneres, wenn mit den toll bemalten Miniaturen auf einem schicken Spieltisch mit gestaltetem Gelände ein tolles Spiel bestritten werden darf? Als Spieler wird man so zum Teil fast ins Geschehen 'gesogen' und empfindet schon auch einen gewissen Stolz über die kreative Leistung.